Kiezdeutsch
Was wird unter Kiezdeutsch verstanden?
Das Kiezdeutsch spezifischer jugendsprachlicher Stil. Es ist in urbanen Wohngebieten, die sich durch ethnische, sprachliche und kulturelle Vielfalt auszeichnen, entstanden. Die Sprecher/-innen beherrschen auch andere Stile des Deutschen und viele sprechen mindestens noch eine weitere Sprache. Auch Jugendliche mit rein deutschsprachigem Hintergrund sprechen Kiezdeutsch.
A variety of language which differs grammatically, phonologically and lexically from other varieties, and which is associated with a particular geographical area and/or with a particular social class or status group.
– Trudgill (1992:23)
Welche Merkmale charakterisieren kiezdeutschen Sprachgebrauch?
Phonetisch/phonologisch
– Koronalisierung des ich-Lautes zum isch-Laut
Hinzu kommen manchmal Besonderheiten wie…
…apikale Aussprache des r-Lautes in Anlautclustern (z.B. bei krass)
…Kürzung von Langvokalen
…Reduktion des ts-Lautes in Anlautclustern (z.B. swei statt zwei)
…hämmernder Rhythmus, stampfendes Sprechen
…abweichende Satzmelodie bei türkischen Einsprengseln
Morphologisch
– Auslassen von Artikeln und Präpositionen
– Auslassen von Proformen (z.B. „als ich kennengelernt habe“)
– „Musstu” und „lassma” als neue Aufforderungspartikeln
Lexikalisch und pragmatisch
– Häufige Verwendung von Diskursmarkern
– Häufiger Gebrauch von Evaluativa (z.B. korrekt)
– Gebrauch einzelner Wörter aus dem arabisch- türkischen Sprachraum
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