Jugendsprache
Jannis Androutsopoulos definiert in seiner Dissertation „Jugendsprache“ als
[…] sekundäre Varietät […], die in der sekundären Sozialisation erworben, in der alltäglichen informellen Kommunikation im sozialen Alter der Jugend habituell verwendet und als solche identifiziert wird. Sie wird auf der Basis einer areal und sozial verschiedenen Primärvarietät realisiert und besteht aus einer Konfiguration aus morphosyntaktischen, lexikalischen und pragmatischen Merkmalen, deren Kompetenz Verwendungshäufigkeit und spezifische Ausprägung nach der soziokulturellen Orientierung der SprecherInnen variiert.
Die Jugendsprache erfüllt über mehrere Funktionen. Sie kann zur Abgrenzung von anderen (Alters-)Gruppen oder zur Positionierung der eigenen Personen dienen. Die Entfaltung der Kreativität spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Viele Jugendliche haben Spaß am Spielen mit der Sprache und können sehr erfinderisch sein, was die Schöpfung eines neuen Wortes angeht. Mittlerweile gibt es sogar Wörterbücher der Jugendsprache im Handel zu kaufen. Fast jährlich werden darin neue Wortkreationen veröffentlicht. Die Jugendsprache kann jedoch auch eine provokative Funktion einnehmen, indem bestimmte Grenzen, Werte und Normen ausgetestet werden.
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