Deutschlands Reaktionen auf den Brexit
Nach mehr als 47 Jahren Mitgliedschaft trat Großbritannien am vergangenen Samstag, den 31.01.2020 aus der Europäischen Union aus. Während die Stimmung in England nach dem Brexit, wie bereits in den Jahren seit dem Referendum 2016, geteilt war, sind die Reaktionen in der EU und in Deutschland hauptsächlich negativ; Kanzlerin Merkel bezeichnete den Ausstieg als “Schock” und “großen Einschnitt”, betonte jedoch, dass Deutschland und andere EU Staaten weitherhin eine enge Verbindung mit Großbritannien pflegen werden. An deutschen Universitäten wurde in Symposien, Veranstaltungen und Lesungen viel über den Brexit diskutiert, auch in Bezug auf britische Studierende, die zur Zeit in Deutschland studieren. In Potsdam beispielsweise traf sich der Potsdamer Juristische Salon, um mit bekannten Juristen über Europarecht und die Auswirkungen des Brexits auf Deutschland und Europa zu diskutieren. Doch nicht nur Studierende sind von dem Austritt betroffen; im schleswig-holsteinischen Brunsmark musste Bürgermeister Iain Macnab sein Amt niederlegen. Der Schotte lebt seit über 40 Jahren in Deutschland, seit 12 Jahren ist er ehrenamtlicher Bürgermeister von Brunsmark. Nach dem Brexit musste er nun zurücktreten, was er zwar bedauert, aber akzeptiert. Macnab sagte in einem Interview mit dem Norddeutschen Rundfunk, dass er sich durch den Brexit zwar ein bisschen “entmündigt fühle”, seinen schottischen Pass aber nicht abgeben möchte.
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